SKM Paderborn. Lebenskrisen und Burnout: Auch Jungen und Männer sind davon betroffen, selbst wenn sie es sich oft nicht anmerken lassen. Spezielle Beratungsstellen für Jungen und Männer baut deshalb jetzt der Sozialdienst katholischer Männer (SKM) im Erzbistum Paderborn auf. An vier Standorten in Dortmund, Hamm, Herford und Olpe erhalten Jungen und Männer eine gezielte Beratung.
„Neben spezifischen Angeboten für Frauen hat sich seit längerem gezeigt, dass auch Männer ein spezielles Beratungsangebot benötigen, um mit Krisen umzugehen“, erklärt Marie-Luise Tigges, die die Koordination der Beratungsstellen in der Paderborner Diözesangeschäftsstelle vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und Männer (SKM) zusammenführt. „Diese Krisen können sich in Problemen in Beziehung und Partnerschaft genauso zeigen wie in Lebenskrisen, bei Burnout bis hin zum eigenen Umgang mit Gewalt.“ Trotz des Klischees, dass Männer nicht gern über ihre Probleme reden: „Es ist feststellbar, dass der Bedarf steigt“, berichtet Tigges. „Männer haben ein Interesse, sich mit ihrer Rolle auseinanderzusetzen.“
Nachdem die Rolle des Mannes in der Vergangenheit wechselnd als „Macho“ oder als „Softi“ definiert worden sei, gebe es heute oft Unsicherheiten mit der eigenen Rolle, so die Erfahrung. Nötig sei dabei eine eigene Form der Ansprache „von Mann zu Mann“, gerade auch im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt, die bisher bei der Männerberatung eine wichtige Rolle spielt.
Gute Erfahrungen in der Männerberatung hat der SKM-Bundesverband gemacht, der bereits Männerberatungsstellen gemeinsam mit dem Münsteraner Diözesanverband initiiert und dabei auf eine qualifizierte Ausbildung Wert legt. Gemeinsamer Slogan: „Echte Männer reden“. Der Aufbau und die Koordinierung der Jungen- und Männerberatung im Erzbistum Paderborn wird für die nächsten zwei Jahre finanziert aus Mitteln der Lotterie Spiel 77, die der Diözesan-Caritasverband Paderborn verwaltet. Die Beratungsstellen werden vom jeweiligen SKM-Ortsverband aufgebaut. Dabei stockt der SKM Hamm den vom Bistum Münster finanzierten Teil auf und unterstützt den SKM Dortmund in der Anfangszeit beim Aufbau. Weitere Standorte der Jungen- und Männerberatung finden sich beim Sozialdienst Katholischer Männer (KSD) Olpe und beim SKM Herford. Alle Standorte stehen auch für Anfragen aus benachbarten Kreisen und kreisfreien Städten im Erzbistum zur Verfügung.
Foto: Bauen Beratungsstellen für Jungen und Männer auf (von links): Alwin Buddenkotte (SKM Dortmund), Markus Brauckmann (Männerberater KSD Hamm), Reinhild Steffens-Schulte, Marie-Luise Tigges (beide Diözesangeschäftsstelle SkF/SKM Paderborn), Daniel Schulte (Männerberater KSD Olpe), Fabian Anft (Männerberater SKM Dortmund), Andreas Thiemann (KSD Hamm), Albert Hasenau (KSD Olpe) und Detlef Lis (Männerberater SKM Herford).(Foto: cpd / Jonas)