pax christi Paderborn. Sich an Friedensaktivisten erinnern, den Opfern Namen geben und sich den aktuellen Fragestellungen zum Thema Gerechtigkeit und Frieden stellen: Der Antikriegstag am 1. September am Sühnekreuz in der Gemeinde Mariä-Himmelfahrt Meschede zum Beginn des zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren.
Am 1. September 2019 jährte sich der Beginn des zweiten Weltkrieges zum achtzigsten Mal. Die Katholische Friedensbewegung pax christi-Diözesanverband Paderborn in Kooperation mit der Kirchengemeinde Mariä-Himmelfahrt Meschede hat mit einer Veranstaltung zum Antikriegstag daran erinnert und zudem aktuelle Fragestellungen auf aktuelle Krisen und Kriege erörtert.
Im Gottesdienst um 9:30 Uhr nahm Nadja Thelen-Khoder Stellung: Der Waldfriedhof „Fulmecke“ ist Ort ihrer Spurensuche. Ihre Recherchen münden in einem Buch über den sogenannten „Franzosenfriedhof“. Dort liegen, neben dem namenlos begrabenen Opfern eines nächtlichen Massakers deutscher Soldaten von Ende März 1945, auch 70 weitere meist sowjetische Zwangsarbeiter begraben, die im Zweiten Weltkrieg oder wenige Wochen danach starben. Diesen Menschen auf entsprechenden Tafeln ihre Namen zurückzugeben und sie damit aus einer Anonymität zu befreien ist ein zwingendes Anliegen von Versöhnung, Erinnerung und Friedensarbeit.
Als sauerländische Friedensboten bezeichnet Peter Bürger, Publizist und sauerländischer Mundartforschers, in seinem anschließenden Vortrag Menschen wie den katholischen Friedensaktivisten und Heimatforscher Josef Rüther (1881-1972) aus Brilon, der in der Weimarer Republik zu den frühesten Warnrufern gehörte. Er wurde lange vor 1933 von den Nazis ebenso gehasst wie der Hüstener Bürgermeister Dr. Rudolf Gunst (1883-1965), der den Friedensbund der Katholiken (FdK) in ganz Deutschland leitete. Beide Männer verloren ihre berufliche Grundlage und gehören zu den Verfolgten des deutschen Faschismus.
Gelegenheit zur Begegnung und zum gemeinsamen Austausch gab es beim Meinungsbarometer unter dem Titel: Was dient dem Frieden? Zu den Stichworten Militär, Diplomatie, Gebet, Ziviler Friedensdienst, Völkerrecht und Gerechtigkeit wurden Meinungen und Einschätzungen eingefordert.