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„Kuba 2016“ – Verzweifelte Angehörige

„Kuba 2016“ – Verzweifelte Angehörige

Malteser-Paderborn. Das Szenario der Übung „Kuba 2016“: Eine Gruppe von Eltern, Angehörigen und Lehrkräften sammelt sich an einer Schule in Unna, da sie Meldungen über ein Busunglück mit einer Schulklasse in Kuba erhalten – dem Ort, an dem ihre Kinder auf Klassenfahrt sein sollen. Da kein Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern aufgenommen werden kann, treffen sich die verzweifelten Angehörigen an der Schule um dort nähere Informationen über den Verbleib ihrer Kinder zu erhalten.

Mit diesem umfangreichen Übungsszenario der etwas anderen Art mussten sich die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Malteser bei der diesjährigen Großübung der Erzdiözese Paderborn auseinandersetzen. Denn neben der Kernkompetenz in der medizinischen Versorgung von Notfallpatienten sind die Malteser im Katastrophenschutz auch bei Betreuungslagen gefordert. So waren bei der diesjährigen Übung zunächst nicht Sanitäter mit Rettungswagen und Notfallrucksack gefragt, sondern Helferinnen und Helfer, die Angehörigen in einer schweren Lebenslage zur Seite stehen und sie betreuen. Die Übungsleitung übernahmen Tillman Castillo-Romero und Thorsten Hess von der Leitung Einsatzdienste der Diözese Paderborn in Kooperation mit dem Team des Instituts für Gefahrenabwehr St. Augustin.

Zwei Einsatzeinheiten der Malteser werden alarmiert, je eine aus Dortmund und eine aus dem Märkischen Kreis (Ortsgliederungen Balve, Iserlohn-Menden und Werdohl). Die Kräfte wissen bei dem Eintreffen am Einsatzort in Unna noch wenig über die Übungslage und müssen sich schnell auf diese einstellen. Parallel werden sie von aufgebrachten Angehörigen, meisterhaft dargestellt von geschulten Mimen, mit Fragen bestürmt, die die Malteser natürlich zu diesem Zeitpunkt nicht beantworten können.

Die Schwierigkeit bei dieser Übung stellte für den einzelnen Helfer der Umgang mit den zu Betreuenden dar. Bei der Versorgung eines Verletzten kann ein Helfer auf Wissen aus vielen ehrenamtlichen Dienststunden im Sanitätsdienst und der Ausbildung zurückgreifen und handeln. Eine Betreuungslage fordert von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ein professionelles Handeln auf einer anderen Ebene. Sie mussten Menschen in einer verzweifelten Lage auffangen, sie trösten und ihnen einen Raum geben um gemeinsam die vielen offenen Fragen zu sammeln und die Unwissenheit in der Gemeinschaft besser verarbeiten zu können.

Insgesamt ziehen die Malteser aus der Erzdiözese Paderborn ein sehr positives Fazit aus der Übung. „Ich bin froh, dass diese Übung uns gezeigt hat: unsere Helfer sind nicht nur medizinisch auf solche Einsatzlagen gut vorbereitet, sondern sie haben auch unter dieser großen psychischen Belastung, unter die wir sie bewusst gesetzt haben, die psychosozialen Aspekte der Übung gut gemeistert. Ich freue mich auf die nun kommenden Berichte der externen Beobachter, die uns sicherlich noch zeigen, wo wir in der Ausbildung optimierungsbedarf haben“, so Tillman Castillo-Romero, Diözesanreferent Notfallvorsorge.

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