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Hausboot

Schiffstaufe mitten in Paderborn

IN VIA Paderborn. Nach einjähriger Bauzeit hat am Samstag, 13. Mai, Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig das Wander- und Hausboot „Lioba Cara“ des IN VIA St. Lioba Berufsförderzentrums symbolisch getauft. Bevor standesgemäß die Flasche Sekt am Rumpf des 12,5 Meter langen und 4,5 Meter breiten Bootes zerschellte, hatte Diakon Alfons Neumann der „Lioba Cara“ den kirchlichen Segen erteilt. Rund 150 Personen verfolgten im Rahmen eines Tages der offenen Tür die Zeremonie und erlebten angesichts der gereichten Fischbrötchen die passende Waterkant-Atmosphäre.

Beeindruckt zeigten sich die Besucher anschließend von der Ausstattung des Bootes. Vom lichtdurchfluteten Wohn- und Freizeitraum über Küche und Sanitärbereich ist alles hochwertig und mit viel Liebe zum Detail konstruiert worden: Geranien an den Fenstern und Kunstrasen auf dem geräumigen Oberdeck – so manch einer bekam Lust auf eine gemütliche Flusskreuzfahrt. Professionell ist auch die Technik: Bug- und Querstrahlruder sowie ein GPS-Echolotsystem sorgen für die nötige Sicherheit beim Navigieren. Angetrieben wird das Boot von einem auf 80 PS gedrosselten Mercedes-Motor. Anfang Juni wird ein Spezialtransporter das Boot dann zur Weser bei Rinteln bringen. Ermöglicht wurde der Bau mit finanzieller Hilfe des Diözesan-Caritasverbandes sowie mit Mitteln der Lotterie Spiel 77.

In die Planung und Umsetzung wurden junge Menschen mit Handicap, die im IN VIA St. Lioba Berufsförderzentrum an der Maßnahme „Produktionsschule NRW“ teilnehmen, aktiv miteinbezogen. Für die Jugendlichen, die bereits Erfahrungen in der Herstellung von Metall- oder Holzprodukten für den Alltag sammeln konnten, war dies eine ganz neue Herausforderung. Ludger Lamping, langjähriger Leiter des Berufsförderzentrums, hat die Begeisterung der jungen Leute gespürt, aber auch das Gefühl für Solidarität, das sich während der Bauzeit entwickelt habe. „Wenn alle an einem Strang ziehen, kann Großes und Nachhaltiges geschaffen werden.“ Beeindruckt zeigten sich Landrat Manfred Müller und Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig: „Die Jugendlichen haben etwas Bemerkenswertes geschaffen“, so die einhellige Überzeugung.

Die beim Bau verwendeten Materialien garantierten eine langjährige Nutzung des Bootes. Aufgrund der Konstruktion und Ausstattung sei ein barrierefreies, sehr sicheres Wander- und Hausboot geschaffen worden, das im Rahmen von erlebnispädagogischen Angeboten auch von anderen Gruppen genutzt werden könne, so Ludger Lamping. Das Zusammenleben auf dem Boot fördere Identität und Solidarität nach dem Motto „Alle sitzen in einem Boot“. Im Erleben von Flusslandschaften ließen sich den Teilnehmern Ökologie und Kultur nahe bringen.

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